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Rätisches Grauvieh Schweiz - Grundlagen Zucht

Grundlagen Zucht

Das Züchten ist eine umfassende Wissenschaft. An dieser Stelle wird nur eine kleine Zusammenfassung unserer Erhaltungszucht aufgelistet.

Was ist Zucht

Beim Züchten sollen gewünschte Eigenschaften der Tiere verbreitet werden und unerwünschte Eigenschaften durch entsprechende Zuchtauslese verringert werden. Gleichzeitig soll die genetische Vielfalt erhalten bleiben.

Was sind gewünschte Eigenschaften

Beim Rätischen Grauvieh sind wir uns einig. Das Wichtigste ist, dass die Tiere gesund, klein und ursprünglich bleiben. Wir definierten gemeinsam die sogenannten Rassestandards, in denen alle Kriterien genau beschrieben sind, die von jedem Rassetier eingehalten werden müssen. So wird z.B. sichergestellt, dass das Rätische Grauvieh tatsächlich grau bleibt und dass keine genmanipulierten Tiere die Rasse gefährden.

Was ist der Zuchtbegleiter

Der Zuchtbegleiter ist ein von den Vereinsmitgliedern genehmigtes Reglement, das die Rassestandards vom Rätischen Grauvieh enthält. Es gilt als Wegweiser für die Zucht und Entwicklung der Rasse.

Was ist ein Rassetier

Ein Rassetier erfüllt die Rassestandards und erhält bei uns den Titel «RGS» Rätisches Grauvieh Schweiz. Das heisst, die Kuh oder der Stier wurde durch unsere Experten und Expertinnen überprüft und ins Zuchtbuch aufgenommen. Bevor ein Rassetier beurteilt wird, gilt es, falls es von Rätischen Grauvieh Eltern abstammt, als «provisorisch» aufgenommen.

Was ist eine Stierenmutter

Eine Stierenmutter ist eine Kuh, die als eine besonders ideale Vertreterin ihrer Rasse gilt und wie der Name schon sagt, kann sie Mutter von Zuchtstieren werden.

Was sind Zusatzstriche

Eine Kuh sollte 4 Striche haben. Striche nennt man die Drüsen beim Euter bei denen die Milch raus kommt. Zusatz striche sind also alle was über 4 Striche ist (Mutationen). Von denen giebt es verschiedene varianten. von sogenannten Spiegeln bis bis richtigen Strichen die Milch geben.
Diese Striche hat auch ein Stier und besonders Zuchtstiere solten Rein sein (Also frei von Zusatzstrichen) da er diese vererben kann.

Was muss eine Rätische Grauvieh Kuh erfüllen, um den Titel RGS zu erhalten

  1. Abstammung
    Die Kuh muss von Rätischen Grauvieh Schweiz Eltern abstammen, die ihrerseits bereits den Titel RGS tragen. Die Abstammung kann mit Haarproben überprüft werden.
  2. Selbstbeurteilung
    Jeder Züchter kann selbst am besten beurteilen, ob er mit seiner Rätischen Grauvieh Kuh züchten will oder nicht. Jedoch sollte er nur gesunde Tiere für die Beurteilung anmelden.
  3. Beurteilung durch die Expertinnen und Experten
    Nachdem die Rätische Grauvieh Kuh das erste Mal gekalbt hat, kann sie durch das Expertenteam beurteilt werden. Bei der Beurteilung wird die Kuh nach den linearen Richtlinien (Link zu Richtlinien PDF) beschrieben. Anhand einer Gewichtungs-Skala der verschiedenen Rassemerkmale ergeben sich Punkte und falls diese Punkte ein definiertes Minimum erreichen und auch sonst kein Ausschlusskriterium auftaucht, wird sie ins Zuchtbuch aufgenommen und erhält den Titel «RGS»

Was muss ein Rätischer Grauvieh Stier erfüllen, damit er den Titel RGS  erhält

Beim Stier gelten bei der Gewichtungs-Skala etwas strengere Richtlinien als bei der Kuh, da ein Stier sich weit öfters genetisch reproduzieren kann als seine weiblichen Geschwister. So kann ein Stier durchaus Vater von 100 Kälbern sein. Er beeinflusst die Rasseentwicklung dadurch weitaus stärker als eine Kuh.

Ein Zuchtstier muss folgende Kriterien erfüllen:

  1. Abstammung
    RGS Stier muss, wie auch die Kuh, reinrassig sein. Zudem muss seine Mutter eine sogenannte Stierenmutter sein, das heisst: die Mutter ist eine besonders ideale Vertreterin der Rasse Rätisches Grauvieh Schweiz.
  2. Frei von Zusatzstrichen
    Auch Stiere haben kleine Zitzen, Striche genannt. Davon müssen vier Stück vorhanden sein. Sieht man bereits bei der Geburt, dass der junge Stier sogenannte Zusatz-Striche oder Beistriche hat, sind diese ein Ausschlussgrund. Dieser Fehler kann weitervererbt werden. Die Töchter leiden durch die Milchdrüsen in den zusätzlichen Strichen vermehrt an Euter-Entzündungen.
  3. Erbfehlerfrei
    Der Stier muss frei von Erbfehlern sein, damit die zukünftigen Kälber möglichst gesund zur Welt kommen. Dies wird mittels einer Haarprobe ermittelt.
  4. Beurteilung durch die Expertinnen und Experten
    Der Stier kann ab dem 8 Lebensmonat beurteilt und nach den linearen Richtlinien beschrieben werden. Diese unterscheidet sich von deren der Kuh. Die Gewichtungs-Skala ist strenger. Auch werden die Abstammung Zusatzstriche und Erbfehler noch einmal überprüft. Entspricht er den linearen Richtlinien und sind die Kriterien erfüll, wird er ins Zuchtbuch aufgenommen und erhält den Titel „RGS“.

Worauf soll beim Züchten speziell geachtet werden

Willst Du einen Beitrag zum Rassenerhalt leisten und Rätisches Grauvieh züchten, solltest Du die folgenden Punkte unbedingt beachten:

  1. Züchte nur mit Rassetieren
    Züchte nur mit Rassetieren der Rasse «Rätisches Grauvieh Schweiz» (RGS) und kreuze keine anderen Rassen ein (auch nicht Tiroler-Grauvieh oder andere Grauvieh Rassen). Hier ist besondere Vorsicht geboten, da die Rassen zum Teil schwierig voneinander zu unterscheiden sind. Manche wissen nicht, dass es verschiedene Grauvieh Rassen gibt. Daher ist der Ausweis des Tieres genau zu prüfen. Steht nur „Grauvieh“, ist dies meist ein Indiz dafür, dass es sich um ein Tiroler-Grauvieh handelt und nicht um ein Rätisches Grauvieh.
  2. Überprüfe die Abstammung der Zuchttiere.
    Haben beide Elternteile den Status «RGS» im Abstammungsausweis?
  3. Vermeide Inzucht
    Vermeide die Verpaarung von verwandten Tieren, denn deren Nachkommen haben öfters gesundheitliche Probleme und sind für die Zucht ungeeignet. Vermeide Verwandtschaften über 5 %. Bei Unsicherheiten kannst du dies im Online Zuchtbuch berechnen (Zugang erforderlich) oder die Zuchtleitung für eine Berechnung anfragen.
  4. Fördere die Genetische Vielfalt
    Züchte auch mit seltenen Linien, welche nicht ganz dem Rassenideal entsprechen. Damit schützt Du diese Linie vor dem Aussterben. Hier ist es besonders wichtig gezielt zu paaren, damit sich die Schwachpunkte nicht stärker auf die Nachkommen übertragen.
  5. Habe Zeit und denke voraus
    Züchten ist oft ein Lebenswerk. Gute Züchter denken und planen um Jahre im Voraus und müssen dennoch auf die Natur vertrauen, dass aus ihren Verpaarungen wieder neues, gesundes Leben entsteht.
  6. Lese und vergleiche
    Die Lineare Beschreibung erfolgt nach den Linearen Richtlinien. Sie ist eine Expertenbeurteilung Deines Tieres. Sie hilft Dir, die richtige Entscheidung in der Zucht zu treffen und zeigt zusammengefasst Tendenzen in Deiner Herde auf. Wenn Du zum Beispiel merkst, dass viele Deiner Kühe eher grossgewachsen sind, verwende zukünftig einen Stier, der mit seiner Genetik die Schulterhöhe nach unten korrigieren kann.

Ein kleiner Tipp

Bürste Deine Tiere von Kopf bis Fuss. So schaust Du Deine Tiere genau an und bemerkst die Unterschiede deiner Tiere. Zugleich machst Du damit eine Gesundheitskontrolle und bemerkst Krankheiten frühzeitig. Zudem werden Deine Tiere zutraulicher und Du gibst ihnen eine wohltuende Massage, worüber sie sich sehr freuen – und saubere Tiere freuen auch den Halter.

Was ist eine gezielte Paarung

Wenn eine Kuh mit einem passenden Stier gepaart wird, kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gesundes Rätisches Grauvieh Kalb zur Welt, welches später wiederum zur Zucht zugelassen werden kann.

Was ist Genetische Präsenz

Genetische Präsenz ist eine Zahl und zeigt an, wie viele lebende Verwandte mit derselben Genetik ein Tier hat.
Beispiel 1: Die Kuh Lea hat noch folgende lebende Verwandte: 1x Lea selbst (1.0),1x Mutter (0.5), 1x Vater (0.5), 2x Tanten (0.25), 3x eigene Kinder (0.5)= 3.5 Genetische  
Beispiel 2: Von Lea wird der Vater und die zwei der eigenen Kinde (z.B. Ochsen) Geschlachtet dann ist die Rechnung neu: 1(Lea)+0.5(Mutter)+2x0.25(Tanten)+ 1x0.5(Tochter)= 2.5 Genetische Präsenz

Errechnetem Inzuchtgrad

Der Inzuchtgrad zeigt an In welchem Masse die beiden Elternteile miteinander verwandt sind.
Vater x Tochter = 25%, Bruder x Schwester= 25%, Grossvater x Enkelin = 12.5%, Cousin x Cousine= 6.25%

Reinrassig